1971 in Greifswald
Der Laster Fortsetzung 1971 in Greifswald
(Beitrag von Herbert Lafery)
Zu den Greifswalder Faschingsvätern, die auch bereits den RCC aus der Taufe hoben zählen:
Dr. Helmut Müller, Herbert Lafery, Reiner Vtelensky, Gerd Baumberger, Horst Fiedanowski, Volker Müller, Wilfried Wiedemann, Dr. Klaus Dieter Schulz
Das sind 8 von 11 Rheinsberger Ministern, die in Greifswald als aktive Elferratsmitglieder, oder eifrige Förderer des Faschingsgedankens in Greifswald für eine nahtlose Übertragung der Rheinsberger Faschingstradition auf Greifswald sorgten.
Und das war 1971, am 11.11.1971 trat zum ersten Mal der Elferrat des Kernkraftwerkes Greifswald zusammen. Wir waren faktisch der komplett importierte Elferrat aus Rheinsberg und nur der Initiative der verbliebenen Faschingsväter in Rheinsberg, besonders von Sigi Schweizer, und der Faschingslust der Rheinberger ist zu verdanken, daß der Rheinsberger Fasching auch weiter seine hervorragende Tradition aufbauen konnte.
An diesem Punkt möchte ich unseren Mutter- und Bruderverein, den RCC in alter Freundschaft mit seinem Schlachtruf grüßen, so wie es sich gehört mit Rhin Helau. Wir bedauern, daß der RCC heute nicht bei uns sein kann.
Die Frage nach dem Erfolg unseres Faschings, der sich in seiner Tradition als Greifswalder kulturelles Ereignis Num-mer 1 in den 70er und 80er Jahren erwies, ist schnell beantwortet.
Die Faschingsväter schufen eine erfolgreiche Symbiose aus Kabarett, Disko und Karneval. Diese Symbiose war damals einfach erforderlich und entsprach dem akuten Bedürfnis der Menschen, nicht nur der Jungen, sich neben harter Arbeit auch zu entspannen und zu amüsieren.
Wenn wir Veranstaltungen aus den Hochburgen des Karnevals ansehen, können wir zwar einige Anregungen entnehmen, ansonsten aber nur gelangweilt gähnen. Ich habe noch nie eine solche Veranstaltung im Fernsehen bis zum Ende ertragen können, und das nicht nur wegen der natürlichen Unterschiede in den lokalen Schwerpunkten.
Wenn wir an den Beginn in Greifswald zurückdenken, dürfen wir auf keinen Fall unseren 1. Schirmherren, Richard Fischer und unseren Gewerkschaftsboß Klaus Pohlmann vergessen, die uns nicht nur bei der Umsetzung unserer Faschingsideen tatkräftig unterstützten, sondern in vielen Veranstaltungen selbst mit auf der Bühne standen.
Besonders dankbar bin ich Richard Fischer, der sich auch in die Vorbereitung dieser Veranstaltung aktiv einschaltete. Sein Beitrag für unsere Jubiläumszeitung kam leider etwas zu spät an und konnte nicht mehr aufgenommen werden. Deshalb möchte ich diese für uns verfasste Prominentenstimme verlesen:
„Es war vor 30 Jahren, als schöne Frauen und lustige Männer aus der sich formierenden Betriebsmannschaft des Kraftwerkes den KKW-Fasching aus der Taufe hoben. In den folgenden Jahren wuchsen das Werk, die Mannschaft und auch der Kernkraftwerkerfasching. Er wurde zum Betriebsfest erhoben, das alle Betriebsangehörigen mit Kind und Kegel und viele Gäste jedes Jahr besuchten. Die Aktiven liefen zur Höchstform auf, entwickelten volkskünstlerische Spitzenleistungen und das Faschingsvolk amüsierte sich toll. Wenn auch anfangs im Territorium etwas argwöhnisch betrachtet, war der KKW-Fasching bald fester Bestandteil des „Geistig kulturellen Lebens“ am Greifswalder Bodden. Nun wird das Werk immer kleiner und mit ihm die noch beschäftigte Mannschaft, aber der Kernkraftwerker-Fasching lebt und erfreut nach wie vor seine Fans. Ich wünsche allen aktiven Karnevalisten, ob als Mitwirkende auf der Bühne oder als Mitfeiernde im Saal alljährlich weiterhin viel Faschinsfreuden, ausgelassene Stimmung und „for ever Greif Helau“!“
Wir danken Richard, unserem 1. Schirmherrn mit einem dreifachen Greif Helau